Einige Highlights der vergangenen Jahre
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Wenn der Frühling kommt, dann schick ich Dir Tulpen aus Amsterdam…. Am Mittwoch, dem 13.04.2022 konnten sich 46 AWO-Gäste zu fast noch „nachtschlafender“ Zeit auf den Weg zu einem besonders schönen Ausflug machen. Die Reise ging in die Provinz Nordholland – zum Keukenhof. Die Anfahrt verlief ohne größere Staus und wir waren pünktlich am Ziel, um in dem uns zugewiesenen Zeitfenster in den Park eingelassen zu werden. Um 12:00 und um 13:00 Uhr stand für einen großen Teil der Gäste eine 45 minütige Fahrt mit dem „Flüsterboot“ auf dem Plan. Bei dieser Fahrt mit den elektrisch angetriebenen Kanalbooten hatte man vom Wasser aus einen tollen Blick über die Felder und hörte interessantes über die Geschichte des Tulpenanbaus. Die letzten beiden Jahre blieb die Gartenanlage coronabedingt geschlossen, jetzt aber ist sie seit 3 Wochen für Besucher wieder geöffnet. Jeder Jahr wird für die Gestaltung des Parks ein anderes Motto gewählt und dieses Jahr sind es die „Flower Classics“. Damit soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Blumen seit Jahrhunderten zu unserem Leben gehören. Ursprünglich kam die Tulpe aus den Bergen von Kasachstan. Der Name geht zurück bis nach Persien sowie in die Türkei und bezeichnet auf Persisch „dulband“ oder auf Türkisch „tülbend“ - den Turban. Erstmals 1593 wurde die Tulpe in den Botanischen Garten von Leiden eingepflanzt. Man behielt sich das Recht vor, nur hier die Tulpen anzubauen – aber wie das Leben so spielt: Es wurde eingebrochen und die kostbaren Zwiebeln gestohlen. Danach verbreitete sich die Tulpe schnell über die ganzen Niederland. Jetzt zum Keukenhof: Die Geschichte geht weit zurück. 1641 wurde Schloss Keukenhof gebaut und hatte eine Fläche von über 200 Hektar ( das entspricht ungefähr 280 Fußballfeldern). 1857 gestalteten die Landschaftsarchitekten Zocher und Sohn den Garten rund um das Schloss. Der im Englischen Landschaftsstil entworfene Park bildet noch immer die Grundlage des heutigen Parks. 1949 entwickelte eine Gruppe führender Blumenzwiebel-Züchter und -Exporteure den Plan, auf dem Landgut eine Frühjahrsblumenausstellung zu starten. 1950 eröffnete der Frühlingspark Keukenhof zum ersten Mal und buchte sofortigen Erfolg: 236.000 Besucher. 2022 findet die 73. Ausgabe statt. In den letzten 72 Jahren hat sich Keukenhof zu einem weltweiten Begriff entwickelt. Jedes Jahr im Frühling verwandelt sich Holland in ein wahres Blüten- und Farbenmeer. Von Ende März bis Mitte Mai blühen auf den großen Feldern Millionen Tulpen, Narzissen und andere Zwiebelpflanzen. Was viele Besucher nicht wissen ist, dass es hier hauptsächlich um die Blumenzwiebeln und nicht so sehr um die Blüten geht. Nach der Blüte werden die Felder sofort abgemäht, damit sich die Kraft der Pflanzen hauptsächlich auf die Zwiebel konzentrieren kann. Die so entstehenden großen, kräftigen Zwiebeln werden im Sommer ausgegraben, getrocknet und in die ganze Welt verschickt. Der Keukenhof bietet nicht nur 15 KM Wanderwege und eine schöne Kulisse für die 7 Millionen Frühlingsblumen, sondern eignet sich auch ausgezeichnet für Statuen und andere Kunstobjekte, die dem Park eine extra Dimension verleihen. Die Kombination des blühenden Parks mit der Kunst ist überraschend. In die kunstvoll gestalteten Blumenbeete fügen sich über 100 Kunstwerke von internationalen Künstlern stilvoll ein, der Keukenhof ist somit der größte Skulpturengarten der Niederlande. Es gab verschiedene Themen zu bestaunen, z.B. den neu hergerichteten historischen Garten mit Tulpen-Sorten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Eine der sogenannten Ur-Tulpen ist zum Beispiel die Black Parrot, eine schwarze Papageienblume. Weiter einen japanischen Garten, in dem es die Gärtner geschafft haben, mit Ahornbäumen und einem speziellen Konzept ein japanisches Ambiente zu zaubern. Für den eigenen Garten zu Hause bietet der Keukenhof in acht kleinen Inspirationsgärten viele Ideen zur Gestaltung für Blumen- oder Kräutergärten an. Auch ein Grüner Tee Garten war zu sehen. Ein Teegarten ist sehr einfach. Auswahl in Hülle und Fülle an Minze, Zitronenmelisse, Kamille, Schokoladenminze, Anis und noch vielen anderen Leckereien. In diesem Gewächshaus konnte man eine Tasse Kaffee oder Tee genießen und dabei die Pracht bestaunen. Sogar einen tropischen Strandgarten konnten wir bewundern. Zwischen Palmen, welligen Blumenrändern, Sand, Boot und Hängematten kam Urlaubsfeeling auf und man hatte genug Zeit, hier ein wenig zu entspannen. In den großen Pavillons, teilweise aus Glas, werden thematische Ausstellungen sowie verschiedene Blumen-Shows veranstaltet. Schon seit einigen Jahren gehören auch eine faszinierende Orchideen-Schau sowie die Darbietung von Lilien, Nelken, Rosen und Iris in den schönsten Farben, dazu. Bei unserem Besuch gab es im Pavillon „Beatrix“ eine Anthurium und Orchideen Schau und im Willem Alexander Pavillon ging es um Bunte Blumen- und Pflanzen - das konnte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Wie bei unseren Gästen üblich, waren gegen 16:00 Uhr alle pünktlich zurück am Bus und wir konnten unsere Heimreise antreten. Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen und Autobahnen war um diese Uhrzeit schon hoch, aber unser Busfahrer hat uns sicher und zügig wieder nach Hause gebracht. Von allen kamen positive Rückmeldungen und man war sich einig, dass es ein wunderschöner Tag war und die Fülle von Farben und Formen der Blumen eine lange Anfahrt wert waren.
